Wie sich Fasnet und Karneval annähern können

Karl-Heinz Zeller, Landschaftsvertreter der Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte berichtet in Immendingen vom Treffen der Narrenvereinigung und Kölner Festkomitee.

Die Schwäbisch-Alemannische Narrenvereinigung mit ihren 68 Zünften und über 60 000 Mitgliedern sowie die Verantwortlichen des Rheinischen Karnevals wollen gemeinsam in Aktion treten und versuchen, die deutschen Narrentraditionen als UNESCO-Weltkulturerbe listen zu lassen. Darüber berichtete der Vertreter der Landschaft „Baar“ in der Narrenvereinigung und Brauchtumsbeauftragte der Immendinger Narrenzunft, Karl-Heinz Zeller bei der Hauptversammlung der Strumpfkugler. Die Kooperation wurde bei Treffen der jeweiligen Vertreter in Köln und in Bad Dürrheim auf dem Weg gebracht. Die Schwäbisch-Alemannische Fasnet ist bereits seit 2014 als nationales immaterielles Kulturerbe anerkannt.

  • Mehrere Projekte am Start: Wie Zeller vor den Immendinger Zunftmitgliedern im Pfarrheim informierte, sei die Schwäbisch-Alemannische Narrenvereinigung derzeit mit einer ganzen Anzahl an Projekten befasst. Bei einem davon handle es sich um die Annäherung an den Rheinischen Karneval. Die Verantwortlichen in Köln hätten allerdings bislang nicht viel mit der Fasnacht in Süddeutschland anfangen können. Zeller: „Bei einem Besuch in Köln ist es unserem Präsidenten Roland Wehrle und Volkskunde-Professor Werner Mezger gelungen, die vorhandenen Missverständnisse auszuräumen.“ Das Kölner Festkomitee sei auch zu einem Gegenbesuch nach Bad Dürrheim gekommen. Obwohl es sich bei den Gästen aus der Rheinmetropole um eine „sehr elitäre Gemeinschaft“ gehandelt habe, wurde bei dem Treffen laut Zeller die Kooperation besiegelt. Gemeinsam will man nun an einem Strick ziehen, was die Anerkennung des Schwäbisch-Alemannischen Fasnet und des Rheinischen Karnevals als Weltkulturerbe angeht.
  • Hohe Sicherheitsauflagen: Wichtig wäre eine solche Auszeichnung auch, um den Erhalt der Fasnachtstraditionen für die Zukunft zu sichern. Wie der Brauchtumsbeauftragte hervorhob, sind in den letzten Jahren die Auflagen der Behörden für Umzüge enorm gestiegen. Einige der Zünfte der Region hätten kurz davor gestanden, ihre Umzüge abzusagen, weil die Sicherheitsanforderungen so hoch und fast nicht mehr organisier- und finanzierbar seien. Unter derartigen Vorzeichen sah es Karl-Heinz Zeller als großen Erfolg an, dass die von der Landschaft „Baar“ mit ausgerichtete Narrenbörse und Museumsnacht im Bad Dürrheimer Narrenschopf im vergangenen Mai so gut gelungen ist. „Rund 300 Ehrenamtliche, darunter auch viele Immendinger, haben dazu beigetragen,“ lobte Zeller.
  • Förderung Museum 4.0: Laut dem weiteren Bericht werden derzeit die Fastnachtsmuseen Bad Dürrheim und Schloss Langenstein mit Hilfe des bundesweiten Förderprojekts „Museum 4.0“ digitalisiert. Einige Projekte wie die „digitale“ Fastnachtsband existieren bereits. Die Kuppel drei des Museums werde zu einem 360 Grad-Projektionsraum umgebaut. Mit Hilfe von VR-Brillen werden die Besucher künftig das Gefühl haben, mitten im Fastnachtsgeschehen zu sein. Zeller ging schließlich noch auf das Treffen der Kulturbeauftragten der Zünfte ein, das sich mit dem Thema Masken befasst habe. „Unsere Schemen sind in Ordnung,“ betonte er, denn die Schnitzer der Zunft würden den „letzten Schliff“ der Masken immer noch von Hand vollziehen. Abschließend empfahl der Brauchtumsbeauftragte jüngeren Zunftmitgliedern im Alter zwischen 18 und 25 Jahren, sich der Gruppe „Jugend der Baar“ anzuschließen, die in der Narrenvereinigung organisiert ist.

Quelle: Südkurier

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