Dass die Fasnet in unserer Region eine jahrhundertealte Tradition hat, und dies auch in Immendingen so ist, dafür gibt es zahlreiche Hinweise.
In der Hauschronik des Klosters Amtenhausen findet sich ein sehr alter und interessanter Hinweis auf die Fasnet vor über 360 Jahren:
„21.02.1626 „Schmalziger Sambstag“. Grosses Zusammenströmen von Menschen zum Fastnachtstreiben, wie es seit 7 Jahren nach Aussage nicht vorkam.“
und
Am 27.02.1629 berichtet die Chronik „von Unruhen im Konvent wegen nicht feierlich genug abgehaltener Fastnacht. Ja es kam deswegen zu Handgreiflichkeiten wegen zu wenig angebotener Fastnachtslustbarkeiten.“
Eine Stelle in der Immendinger Chronik von 1937 reicht sogar noch weiter zurück:
„1438 traten die Grafen der Reichsritterschaft bei. …Egon (einer der Grafen, Anm. der Redaktion) erhielt u.a. Geisingen mit 60 Herdstätten, Bachzimmern, das wüst lag, die Mayensteuern und Fastnachtshühner der fürstenbergischen Leibeigenen von Jmmendingen sowie die Zolleingänge in diesem Ort“
Seit dem 19. Jahrhundert sind die Belege für die Immendinger Fasnet immer zahlreicher vorhanden, so dass wir nachfolgende Chronologie (ohne Anspruch auf Vollständigkeit) nieder schreiben konnten:
11.11.2010
Peter Grieninger wird zum Zunftmeister gewählt
08.-10.01.2010
Die Narrenzunft „Strumpfkugler“ Immendingen 1905 e.V. ist Gastgeber der Hauptversammlung der Vereinigung schwäbisch-alemannischer Narrenzünfte.
20.01.2007
Die Donaugeister und die Sagengestalten Bumbismaale und Mettenbergerwiible feiern ihr 50-jähriges Bestehen.
14.-16.01.2005
Anlässlich des 100-jährigen Bestehens führt die Narrenzunft ein Landschaftstreffen durch. Am großen Jubiläumsumzug nahmen 34 Zünfte aus 4 Narrenvereinigungen teil
17.01.2004
Feier zum 50. Geburtstag des Immendinger Gretele
19.01.2002
Feier zum 50. Geburtstag des Immendinger Hansele. Magarete Abert wird zur Ehrennärrin ernannt. Karl Benz bekommt als ältester Immendinger Hästräger das Immendinger Hansele aus Keramik.
06.01.2002
Ehemaliger Narrenbolizischt Josef Grieninger sen. wird zum Eherennarr ernannt.
20.12.2001
Zunftscheuer erhält ein neues Dach.
01.2001
Vom 12. – 14. Januar ist die Narrenzunft Immendingen Gastgeber der „Vereinigung schwäbisch alemannischer Narrenzünfte“ ahnlässlich der Jahreshauptversammlung.
2000
Die Narrenzunft Immendingen feiert ihr 95-jähriges Bestehen in kleinem Rahmen im Soldatenheim „Junge Donau“ in Immendingen.
11.-12.02.1995
Die Narrenzunft Immendingen feiert am 11. und 12. Februar ihr 90-jähriges Bestehen mit einem Landschaftstreffen der Fasnachtslandschaft Baar. An diesem Umzug nahmen 36 Gastzünfte mit rund 5.000 Mitwirkenden teil.
9.-10.10.1993
Am 9. und 10. Oktober sind die Mitgliederzünfte der „Vereinigung schwäbisch alemannischer Narrenzünfte“ anlässlich der Herbstarbeitstagung zu Gast in Immendingen.
1993
Zwei Jahr nach der Einweihung des Zunfthauses richtet die Narrenzunft im Heimatmuseum eine „Zunftstube“ ein, die künftig die Pretiosen der Zunft einem breiten Publikum zugänglich macht.
1991
Auch die Immendinger Narrenzunft gibt dem Druck der Medien nach und sagt wegen der Ereignisse am Persischen Golf alle Veranstaltungen der Fasnet ab. In einer außerordenlichen Mitgliederversammlung am 9. Februar wird Helmut Börtzler zum Zunftmeister gewählt. Ein langgehegter Wunsch der Narrenzunft geht mit der Einweihung des Zunfthauses in Erfüllung. In unzähligen Arbeitsstunden wurde das ehemalige landwirtschaftliche Anwesen in der Donaustrasse von Grund auf renoviert und am 31. August seiner Bestimmung übergeben. Die Zunft hat seither eine feste Bleibe im Ortskern von Immendingen und endlich die zahlreichen Requisiten unter einem Dach. Besonderer Beliebtheit erfreut sich seither im weiten Umkreis die Zunftkammer, die ebenfalls im Zunfthaus untergebracht ist. Vereine und Narren aus nah und fern nutzen die Gelegenheit, Kostüme aller Art für ihre Auftritte zu entleihen.
1986
Wilhelm Werner Hiestand wird neuer Zunftmeister.
1985
Die Narrenzunft gibt sich am 21. September eine Satzung und lässt sich in das Vereinsregister eintragen. Seither gilt die neue Bezeichnung „Narrenzunft Immendingen e.V.“.
1980
Die Narrenzunft begeht ihr 75-jähriges mit einem Jubiläums- narrentreffen, an dem 30 Zünfte, 15 Musikkapellen und 7 Fanfarenzüge mit insgesamt ca. 3.000 Mitwirkenden teilnehmen.
1976
Erwin Heizmann tritt als Zunftmeister die Nachfolge von Alfred Abert an, der dieses Amt 25 Jahre bekleidete und zum „Ehrenzunftmeister“ ernannt wird.
1968
Am 10. und 11. Februar findet ein „Freundschafts-Narrentreffen“ statt mit über 1.500 Mitwirkenden.
1957
Als neue Gruppenfigur entsteht der „Hokemaa“ (Hakenmann, Donaugeist), der die Kinder auf den Grund der Donau zieht, wenn sie sich zu nahe am Ufer aufhalten.
1954
Dem Hansele folgt das unmaskierte Immendinger Gretele mit ein zylinderartigen hellen Strohhut und einem Häs, dessen Vorbild die alte Tracht der Baar ist.
1952
Das Immendinger Hansele wird wieder aus der Taufe gehoben, nachdem der Wunsch dazu schon von 1935 laut geworden war. In einem Schreiben an den Gemeinderat findet sich dazu folgendes: „Erwähnt sei noch, die aristokratisch-vornehmen Gestalten der Hansele, im Stil des Spätbarock und des Rokoko mit allerbesten Masken sind in der Baar, zu dieser wir ja auch gehören, überall zu finden. Daß wir den Anschluss an den Brauch der Baar schon vor übe 100 Jahren hatten, beweist die obengenannte Grieninger-Schemme. Das Hansele selbst soll in der Art und Form denen der Baar angeglichen werden und ein Ehrenkleid für jeden Träger der Immendinger Zunft sein. Deshalb ist die Bemalung aus Motiven der Immendinger Harrschafsgruppen zusammengestellt und mit einem Foulard mit den Immendinger Gemeindefarben blau-weiß versehen.“
1951
Alfred Abert wird zum ersten mal zum Narrenvater gewählt. Dieses Amt wird er die kommenden 25 Jahre innehaben.
1948
Mit Schreiben des 15. Januar teilt das Landratsamt mit, dass die „Mil.Reg.Donaueschingen“ unter der Nr. 133/EDU/O/AW- die Genehmigung erteilt zur Aufnahme der Tätigkeit der „Strumpfkugler Narrenzunft“ ab 15.1.1948 Die offizielle Wiedergründung erfolgt drei Tage später am 18. Januar 48. Erster Narrenvater ist Engelbert Grüninger. Bald mit dabei ist auch die Narrenkapelle, die heute aus der Immendinger Fasnet nicht mehr wegzudenken ist.
1947
Am 19. Februar richtet die Zunft einen offiziellen Antrag auf Wiedergründung an das Bürgermeisteramt zu Weiterleitung an die Militärregierung.
1939
In der „Zwangspause“ für organisierte Fasnet wird von der Narrenzunft nochmals ein Programm erstellt.
1937
Mit der neuen Satzung erfolgt die Aufnahme der Strumpfkugler-Narrenzunft in die Vereinigung Schwäbisch Alemannischer Narrenzünfte. Im Jahre 1994 feierte diese ihr 70-jähriges Bestehen.
1934
Der Narrenverein feiert 50 Jahre Strumpfkugler- und Hemdglonkerfasnet, gibt sich eine Satzung und nennt sich ab sofort „Strumpfkugler-Narrenzunft“.
1933
An der Generalversammlung des Narrenvereins nehmen lt. Anwesenheitsliste 150 Personen teil, ein weiterer Beweis, welche Bedeutung der Verein damals schon hatte.
1929
Einweihung der neuen Narrenfahne. Erster Fähnrich ist Anton Grieninger, Fahnenjunker Alfred Abert.
20ger Jahre
Die Maskenbälle finden im „Falken“ statt, wobei der Schützenverein die Dekoration des Saales übernimmt.
1921
Die zweite Nummer des Narrenblattes erscheint. Ab 1923 trägt diese unter der Redaktion von Max Grüninger den Titel „Immendinger Neueste Nachrichten“.
1920
Theodor Spieß wird Narrenvater
1914
Die ersten „Immendinger Nachrichten“ – die damalige Narrenzeitung – erscheinen zum ersten Mal am 22. Hornung (Februar) als „unabhängige Tages- und Nachtzeitung“. Das Motto von damals: „Allen wohl und niemand weh“
1910
Am Fasnetzieschtig treffen sich die Immendinger Glatzköpfe (mit Glatzen so glatt wie Strumpfkugeln [Stopfeier]) im „Ochsen“. Die kahlen Stellen wurden vermessen, und denjenigen mit der größten Glatze ernenn die Anwesenden zum Vorstand. Einige Jahre später wurde so Jakob Sohm, der sogar zwei Glatzenflächen vorweisen konnte, zum Vorsitzenden gemacht. Diese Tradition lebt „in der Neuzeit“ ein gutes dreiviertel Jahrhundert wieder auf – seit 1988 wird wieder der natürliche Haarausfall gekürt.
1905
Am 3. Januar tagen die Ausschussmitglieder des Turnvereins, des Zitherclubs und des Edelweißvereins im „Ochsen und legen das Fasnachtsprogramm fest. Ein letztes Mal noch sollen die Kosten auf alle Vereine umgelegt werden. Eine Narrenkasse wird eingerichtet und en Narrenrat gebildet. Diesem gehören Eduard Bertsche, Mac Engesser, Otto Heizmann II und Richard Sohm an. Otto Heizmann I. fungiert als Narrenvater und Robert Heizmann als Kassenwart. Dieses Ereignis, von dem ein Protokoll angefertigt wurde, wird mit Recht als Beginn einer eigenständigen Fasnachtsorganisation und damit als Gründung der heutigen Narrenzunft bezeichnet.
1885
Beginn der Strumpfkugler- und Hemdglonkerfasnet. Diese wird in den darauffolgenden Jahren von den einheimischen Vereinen gemeinsam gestaltet. Hierzu war eigens ein „Fasnachtskomitee“ eingerichtet worden.
1830
Eusebius Grüninger schnitzt die älteste im Besitz der Narrenzunft befindliche Hansele-Scheme, die heute im Heimatmuseum ausgestellt ist.
19. Jahrhundert
In Immendingen gibt es Fasnachtsveranstaltungen und ursprüngliches Fasnetstreiben, wofür noch einzelne Beweise vorliegen (z.B. alte Narrengeschelle)
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